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Nicht nur von, sondern mit Tieren leben!

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“Schafbock Nr. 52…”
Ganz normal. Tiere durchnummerieren. Heutzutage in Zeiten der Massentierhaltung und optimierten Viehhaltung selbstverständlich. Aber es geht auch wie früher: Menschen, die ihre (Nutz)tiere anders behandeln. Nicht nur von ihnen, sondern auch mit ihnen Leben. Herrn Hartl zum Beispiel, den ihr im obigen Filmteil der BR-Reportage über uns (Minute 6:10) schon kennengelernt habt. Ein weiteres Beispiel habe ich kennengelernt: Charly. Auch er ist Schäfer in unserer Region und hat ebenso eine Merino-Herde mit über 1000 Tieren.

Am vergangenen Wochenende lud er mit seiner Frau zum „Schafpatenfest“ nach Steinheim ein. Und da waren wir: Mein Mann, Filius und ich. Was soll ich sagen? Es war einfach klasse. Ein Tag raus aus der städtischen Hektik, rein in die Heidelandschaft, abtauchen in die Natur und sich dauernd wundern, wie vielfältig doch unsere heimische Flora ist.

„Hier, Thymian, do Oregano – ond dazwischa denne herrnocht dia Schälfa“, erzählt der Steinheimer Förster, als er uns über die Heide führt. Wer ans essen denkt, liegt nicht falsch, wurde am Abend glatt (ich konnte das ja nicht essen) Lammgulasch serviert ;)

Am Ende der Wanderung standen wir dann inmitten von 5000 wunderschönen Strickpullovern, also 1000 Merino-Landschafen. Aus der feinen Merinowolle wird nämlich wunderschöne Strickwolle gesponnen. Günther und Michael schwören auf die Wolle: „Einfach wunderbar weich – und lässt sich perfekt tragen!“ Die beiden charmanten Powerstricker, wie sie sich selbst nennen, müssen es wissen. Und bei solch einer Empfehlung war mir klar: daraus müssen wir auch etwas machen. Werden wir auch, der Grundstein ist schon gelegt.

Aber: um einen steigenden Bedarf auch heimisch zu decken, braucht es Wollwachstum *grins* – und dafür ist Schafbock Nr. 52 nun zuständig. „Dr Ferrari onr dene Böck!“, erzählt Charly stolz. Er weise sehr feine Wolle auf und soll diese guten Gene nun an möglichst viele Lämmchen weitergeben. Aber, wie eingangs erzählt, ist Charly einer dieser Viehhalter, nicht nur von, sondern auch mit ihren Tieren leben, im Winter sogar 5 Monate auf Wanderschaft mit ihnen gehen. Und wer will schon mit Nummern reisen? Deshalb wurde Schafbock Nr. 52, „so wiases gheard“, getauft – auf den Namen Henry. Aber seht selbst:

Henry wird nun seinen Spass haben und im Mai wird geschoren. Anschließend helfen wir alle mit, das Beste daraus zu machen und Charly wie Herrn Hartl einen ordentlichen Wollpreis ermöglichen zu können. Schafe sind nämlich für manche von euch nicht nur lecker, sondern unverzichtbar für die Landschaftspflege. Und wer dennoch aus Tierschutzgründen mit sich hadert, einen Wollpulli zu tragen, dem darf Charlys Satz nahegelegt werden: “D Vieher meassmä schära, sonst wärs Tierquälerei. Do nissa sich Fliega ond Drägg ohne Änd nei, des bloagd d’Schof oendlich!”

Liebe Grüße

Sina


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